Die Geschichte
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Die Erfindung von Pfeil und Bogen vor über 50 000 Jahren hat einen entscheidenden
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Beitrag zur Entwicklung des Menschen beigetragen.
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Erstmals war es dem Mensch möglich mit dieser Waffe Tiere aus einiger Entfernung zu
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erlegen. Somit konnte eine erhebliche Verbesserung der Nahrungsversorgung erzielt werden.
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Die Jagdwaffe Bogen wurde in der gesamten Welt nahezu gleichzeitig erfunden. So gibt es
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Funde sowohl aus dem asiatischen Raum, aus Afrika, Spanien und Frankreich, Ägypten
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und vielen anderen Gebieten, die den Gebrauch des Bogens bereits in der Steinzeit
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dokumentieren.
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Der älteste erhaltene Bogen wurde 1944 in Dänemark gefunden und ist etwa 8 000 Jahre alt.
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Nebenbei bemerkt ist der Bogen die erste Maschine , die der Mensch erfunden hat.
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Welche Tragweite der Bogen für die Nahrungsbeschaffung und für die Abwehr von Feinden
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für den frühen Menschen hatte, ist kaum vorstellbar.
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Der Bogen veränderte auch die soziale Struktur des menschlichen Zusammenlebens. Bis
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dahin konnte nur der körperlich Stärkste überleben. Wer von der Natur nicht mit großer
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Kraft für den Gebrauch von Keule und Speer ausgestattet war, war, egal welche sonstigen
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Qualitäten er hatte, zum Scheitern verurteilt.
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Mit dem Bogen hatte erstmals der Geschicktere eine Chance gegenüber weitaus Stärkeren,
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sei es Tier oder Mensch.
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Die Geschichte des Bogens setzt sich bis in die Gegenwart fort. War der Bogen in der
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Steinzeit hauptsächlich zur Nahrungsbeschaffung eingesetzt, entwickelte er sich in der Folge
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zur entscheidenden Kriegswaffe. Griechen, Perser, Mongolen, alle setzten Bogenschützen in
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ihren Heeren ein.
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Der Bogenschütze fand Eingang in viele geschichtliche Darstellungen. Erwähnt sei nur
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Amor, der römische Liebesgott
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Der Kollos von Rhodos, der in der rechten Hand einen Bogen hielt
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Archilles, der vom Giftpfeil an der Ferse getroffen starb
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Die Hunnen, die bewaffnet mit dem Bogen halb Europa eroberten
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Die Indianer, die geradezu sprichwörtlich mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren.
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Und letztlich “Ötzi” , der ebenfalls Pfeil und Bogen bei sich trug.
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Der Bogen stellt auch heute noch für viele Naturvölker die einzige wirksame Fernwaffe dar,
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ohne die eine Nahrungsbeschaffung unmöglich wäre.
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Der Bogen
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Waren die ersten Bögen noch einfache Holzbögen, ein glattes, biegsames Holz, gespannt
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mit einer Tiersehne, entwickelten sich schnell unterschiedliche Bogenformen.
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Der Langbogen: Zurückgehend auf die Grundform des Bogens ist der Langbogen der über
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die Jahrtausende am meisten gebrauchte Bogen. Alle bei den Naturvölker gebrauchten
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Bogen sind Langbögen.
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Der Compositbogen: Dschingis Khan versetzte mit seinem Hunnenheer die Welt in Angst
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und Schrecken. Der Khan hatte erkannt, daß ein berittener Bogenschütze nahezu unschlagbar
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ist.
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Für die Kriegsführung zu Pferde war jedoch der gebräuchliche Langbogen ungeeignet.
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Die Überlegenheit seiner Reiterheere zog er neben der genialen Kriegsführung aus der
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Entwicklung des Composit- Bogens.
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Ein kurzer, aus verschiedenen Werkstoffen zusammen gesetzter Bogen war handlich genug
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um vom Pferd aus eingesetzt zu werden und hatte zudem eine weitaus höhere Spann- und
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Durchschlagskraft als die hölzernen Langbögen.
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Die Erfindung dieses Bogens geht zurück auf die Ägypter vor ca. 5 500 Jahren. Sie setzten
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Birkenholz aus dem Libanon und Sehnen und Hörner wilder Ziegen so geschickt zu einem
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Bogen zusammen, daß der Compositbogen dem Langbogen haushoch an Kraft und Ziel-
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sicherheit überlegen ist.
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Heutige Bogentechnik: Gab es bereits in der Geschichte zwei unterschiedliche
Bogensysteme,
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den Langbogen und den Compositbogen, setzte sich diese Tradition in der (sportlichen)
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Neuzeit fort. Grundsätzlich werden auch heute noch Bogensysteme unterschieden.
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Der Recurve- Bogen ist die Weiterentwicklung des ursprünglichen Holz- oder Lang-
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bogens. Heute besteht dieser Bogen aus einem Mittel- oder Griffstück, gefertigt aus Holz
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oder Metallmaterialien bis hin zu Hightech- Baustoffen wie Kohlefaser, Magnesium, Titan usw.
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Weiterhin aus den s.g. Wurfarmen, bogenförmige, hochbiegsame Verlängerungen des
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Mittelstückes, die die Spannung des Bogens erzeugen. Die Wurfarme, früher biegsames Holz
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werden heute aus Verbundwerkstoffen bis hin zu Kohlefaserbauteilen hergestellt. Die Sehe,
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die den Bogen spannt, ist heute ebenfalls aus verschiedenen hochelastischen Materialien
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hergestellt.
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Der Compound- Bogen ist eine Entwicklung der Neuzeit. Er besteht ebenfalls aus einem Mittel-
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stück und Wurfarmen, die Sehne ist jedoch als Flaschenzug ausgebildet, sodaß die Zug-
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kraft des Bogens vervielfacht wird.
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Beide Bogensysteme werden heute noch ergänzt durch Visiere als Zieleinrichtungen sowie
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Stabilisatoren, die das Schlagen des Bogens beim Schießen verhindern.
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Der Pfeil - früher meist aus einem geraden Holzstück gefertigt und mit Spitzen aus Stein
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oder Metall sowie mit Federn versehen, wird heute aus Metall oder Kohlefaser hergestellt.
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Die Kunst des Bogenschützens besteht auch darin, seinen Bogen auf seine Art des
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Schießens abzustimmen. Größe, Wurfstärke, Pfeillänge und -stärke müssen optimal zueinander
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passen.
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Der Wettkampf - Bogenschießen findet in unterschiedlichen Formen statt. Grundsätzlich
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unterscheidet man:
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Olympische Klasse: Dabei wird auf einem festen Platz oder in einer Halle auf Scheiben in
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einer bekannten Entfernung von 18 m bis zu 75 m geschossen.
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Fita-Turniere: Es werden bis zu 144 Pfeile in einem Wettkampf geschossen. Wobei die
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Höchstpunktzahl bei 1440 Punkten liegt ( je 10).
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Unterschieden werden verschiedene Bogenklassen wie Recurve, Compound, Blank , sowie
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nach Altersklassen.
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Feldbogen: Hierbei sind die Scheiben auf einem “Wanderweg” querfeldein auf einem
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geeigneten Gelände aufgestellt, wobei der Schütze nicht bei jeder Scheibe weiß in welcher
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Entfernung sie steht.
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Bogenschießen für Jedermann: Bogenschießen ist ein Sport , der bis ins hohe Alter
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ausgeübt werden kann. Bogenschießen eröffnet auch behinderten Menschen ( Rollstuhlfahrern)
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eine Möglichkeit der sportlichen Betätigung. Bogenschießen ist Gesundheits fördernd:
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Haltungsschäden, Rückenprobleme usw. können ausgeglichen werden. Bogenschießen ist
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eine meditative Sportart und fördert die Konzentration.
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Insbesodnere der meditative Aspekt des Schießens sollte Beachtung finden.
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Nur wer beim Schießen Einklang findet,die richtige Haltung, der glatte und ruhige Bewegungs-
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ablauf beim Spannen des Bogens und Abschießen des Pfeiles, kann in guter Schütze werden.
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Gerade diese entspannte Konzentration läßt das Bogenschießen schnell zu einer Art Sucht
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werden. Wer einmal erlebt hat, wie der Stress und die Hektik des Alltages in der Konzentration
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des Bogenschießens abfällt und eine ruhige Entspannung eintritt, wird das Bogenschießen
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nie mehr missen wollen.
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Beim Bogenschießen ist wirklich der Weg also der Ablauf des Schießens das Wichtige. Das
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Treffen selbst ist eher nebensächlich.
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Ein wichtige Erfahrung des Bogenschützen ist:
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Stimmt sein Bewegungsablauf und ist er beim Schuß mit sich selbst im Einklang - wird der
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Pfeil treffen. Jeder Schütze weiß bereits beim Los lassen der Sehne ob der Pfeil ins Gold trifft.
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Selbst das Schießen mit geschlossenen Augen ist kein Märchen. Stimmt der Einklang
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zwischen Körper, Bewegung und Bogen, braucht ein Schütze nicht zu zielen- er wird das
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Ziel treffen.
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Die sportliche Entwicklung des BSC Ürzig:
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Obwohl gemeinhin die Erfahrung zeigt, daß ein guter Wettkampfschütze Jahre braucht um an
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der sportlichen Spitze mitschießen zu können, konnte der BSC bereits kurz nach seiner
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Gründung bereits große sportliche Erfolge vorzeigen.
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Bereits im Dezember 1994 - also knapp 1 Jahr nach der Gründung des Vereines - konnte Peter
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Simon des Bezirksmeistertitel nach Ürzig holen und danach 1995 sogar verteidigen.
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1995 kam durch Klaus Zimmer auch der Titel des Bezirksmeisters in der Compoundklasse
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zum BSC Ürzig. Und so führen sich die sportlichen Erfolge bis heute mit unzähligen Titeln fort.
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Gesellschaftliche Aktivitäten
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Neben den Wettkampfteilnahmen zeigt sich der BSC auch in vielen anderen Belangen aktiv.
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Offene Tage für Jedermann, Ferienferienzeiten für Jugendliche, Teilnahme beim bekannten
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Ürziger Nachtumzug, Schießen für Gäste und vieles mehr.
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Unser Hauptaugenmerk liegt natürlich bei unserem alljährlichen Pfingstturnier “Rund um den
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Würzgarten”, einem Jagd- und Feldturnier quer durch den wunderschönen Ürziger Wald.
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